Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 1 - S. 13

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
7. Doktor Martin Luther. 13 7. Doktor Martin Luther. a) Im Llternhause. Vottor Martin Luther wurde am 10. November 1483 zu (Eisleben am harz geboren. Ein halbes Jahr nach seiner Geburt zogen Luthers Eltern nach der Sergstadt Mansfeld. Dort hat Luther seine Jugendzeit bis zum 14. Iahre verlebt. Sein Vater war ein armer Bergmann, der tglich in den Schacht des Silberbergwerks hinabstieg, um sein Brot zu verdienen. Die Mutter besorgte den haushalt. Wie knapp es im Hause zuging, sehen mir daraus, datz die Mutter das Brennholz selber im Walde sammeln und aus dem Rcken nach Hause tragen nutzte. Die Kinder wurden sehr streng flbb. 1. Luther im Hause der Frau Cotta. (Nach dem Gemlde von ffi. Spangenberg.) erzogen und bekamen viele Schlge. Luther erzhlte spter: Meine Mutter stupte mich einmal um einer geringen Nutz willen, datz das Blut danach flotz," und mein Dater schlug mich einmal so sehr, datz ich ihm gram ward, bis er mich wieder zu sich gewhnte." b) Auf der Schule. Damals besuchten die meisten Kinder berhaupt noch keine Schule, Luthers Eltern aber schickten ihren Martin trotz ihrer Armut in die Schule, damit er etwas Tchtiges lerne. Der Knabe war schwchlich, und wenn er daher bei hohem Schnee den Weg nicht machen konnte, trug ihn sein Dater oder auch ein grotzer, starker Nachbarssohn durch den Schnee, damit

2. 1 - S. 18

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
18 Hannover. eingang stand ein alter berhmter Kriegsfyel, der klopfte ihn auf die Schulter und sprach: .Mnchlein, Mnchlein, du gehst jetzt einen schweren (Bang; bist du aber deiner Sache gewi, so sei getrost, Gott wird dich nicht verlassen." Als Luther vor dem Kaiser stand, lagen da auf einem Tische alle Bcher, welche er geschrieben hatte, und ein Geistlicher fragte ihn, ob er die geschrieben htte und ob er sie widerrufen wollte. Luther sagte, er mchte die Bcher noch einmal durchsehen und sich bis zum andern Tage besinnen. Der Kaiser war damit einverstanden. Hm andern Tage wurde er wieder in den Saal gefhrt und gefragt, ob er widerrufen wollte. Da antwortete er mit fester Stimme: Alles, was ich gelehrt habe, steht so in der Bibel. Venn ihr beweisen knnt, da ich etwas Unrechtes gelehrt habe, dann will ich widerrufen, sonst nicht, hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir! flmen." i) Luther auf der Wartburg. Kaiser Karl V. wurde sehr zornig der den furchtlosen Mnch und tat ihn in die Reichsacht, d. h. niemand durfte ihn ins haus nehmen, ihm zu essen oder zu trinken geben, sondern jeder durfte ihn totschlagen, wo er ihn fand. Da aber der Kaiser Luther freies Geleit versprochen hatte, wollte er sein Wort halten und bestimmte, da die Reichsacht erst nach 21 Tagen eintreten sollte, damit Luther sicher nach Wittenberg reisen konnte, viele von den Srsten hatten sich gefreut, da Luther so mutig seine Meinung gesagt hatte, besonders Kurfürst Friedrich der Weise war stolz auf seinen Professor. Er frchtete aber, es mchte unterwegs Luther ein Unglck zustoen, deshalb schickte er heimlich einen Trupp Reiter in den Wald und lie Luther auf der Rckreise gefangennehmen und nach seinem groen, festen Schlo, der Wartburg, bringen. Dort mute sich Luther haare und Bart wachsen lassen und Ritterkleider anlegen. Er wurde Junker Georg genannt. Kein Mensch wute, wo Luther geblieben war. Luther aber lebte nicht wie ein Ritter auf der Wartburg, sondern sa in seiner Stube und fing an, seine geliebte Bibel in die deutsche Sprache zu bersetzen, damit alle Leute darin lesen knnten. Hoch heute kann man auf der Wartburg das Zimmer sehen, in dem Luther gewohnt und gearbeitet hat. k) Rckkehr nach Wittenberg. Ungefhr ein Jahr blieb Luther auf der Wartburg, da erhielt er Nachricht, da nach Wittenberg andere Prediger ge-kommen wren, die etwas ganz verkehrtes lehrten. Da konnte er es nicht lnger aushalten. Er schrieb einen Brief an den Kurfrsten, da er abreisen wolle. In Wittenberg stellte er bald die alte (Ordnung wieder her und lebte dann dort ungestrt, da sich niemand fand, der die Reichsacht ausfhren wollte. Den Gottesdienst richtete er nun ganz anders ein. Er selbst und viele von seinen freunden dichteten geistliche Lieder, z. B. Ein feste Burg ist unser Gott" und vom Himmel hoch, da komm ich her". Die wurden nun jeden Sonntag in den Kirchen gesungen. Die Pastoren predigten in deutscher Sprache. Nur was in der Bibel stand, sollte gelten, nicht was die Ppste gesagt hatten. Hlle Leute, die mit Luther einverstanden waren, nannten sich lutherisch oder evan-gelischdie andern hieen katholisch. Seit der Zeit gibt es fast in jeder greren

3. 1 - S. 14

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
14 Hannover. er nur nichts versumte. In der Schule ging es nach damaliger Sitte auch sehr hart her, und Schlge waren etwas ganz Gewhnliches. Luther erzhlte spter, da er an einem Vormittage 13 mal mit der Rute gestrichen worden sei, trotzdem er ein artiger Schler war. Da Martin sehr begabt war und fleiig lernte, beschlossen seine Eltern, ihn auf das Gymnasium zu schicken. Er kam zunchst nach Magdeburg. Da sein Aufenthalt hier aber sehr viel Geld kostete, schickten ihn die Eltern bald nach Eisenach, wo sie verwandte hatten. Die kmmerten sich aber nicht viel um ihn, so da es ihm bald kmmerlich erging. Mit andern Schlern, die auch gut singen konnten, zog er nach alter Sitte in der Stadt umher und sang vor den Tren der reichen Leute. Diese schenkten den Schlern dafr Geld und Lebensmittel. Eines Tages fangen sie in dem Hause eines reichen Mannes, mit Hamen Cotta. Da der junge Luther eine schne helle Stimme hatte und beim Singen sehr andchtig war, fand $rau dotta Gefallen an ihm und lud ihn ein, bei ihnen zu wohnen und zu essen. Da freute sich der Knabe; denn nun hatte er eine schne Wohnung und gutes Essen und konnte nach Herzenslust studieren. Nach wenigen Jahren schon hatte er das Gymnasium durchgemacht und konnte die Universitt Erfurt beziehen. c) Auf der Universitt. Luthers (Eltern ging es jetzt viel besser als frher, sein Dater war durch Zlei und Sparsamkeit vorwrts gekommen und war kein armer Bergmann mehr, sondern hatte selbst zwei Schmelzfen, in denen er Silber ausschmolz. Seine Mitbrger whlten ihn spter sogar zum Ratsherrn. Er wnschte, da sein Sohn die Rechtswissenschaft studiere, damit er spter einmal Richter oder Beamter werden knnte. Luther studierte auch mit allem Eifer und brachte es in vier Jahren so weit, da er selbst Professor wurde und nun selbst die Studenten unterrichten konnte. Als Student fand Luther einst in der Universittsbibliothek eine lateinische Bibel. Die war an eine Kette angeschlossen, damit niemand sie wegtragen knnte; denn eine Bibel war damals so teuer, da nur die allerreichsten Leute sich eine kaufen konnten. Luther hatte bis dahin noch keine gesehen, aber viel davon gehrt. Mit groer Begierde fing er an zu lesen und las immer weiter und konnte nicht aufhren, und bald war die Bibel sein liebstes Buch. Er fand vieles darin, was er noch nie gehrt hatte, und manches, was in der Kirche anders gelehrt wurde. Immer lieber wurde ihm das Buch, und bald stieg der Wunsch in ihm auf, Geistlicher zu werden. In diesem Entschlu wurde er noch bestrkt, als er einst auf der Reise von einem schweren Gewitter berrascht wurde, und der Blitz dicht neben ihm in einen Baum schlug. ngstlich schrie er auf: Herr, hilf mir, ich will auch ein Mnch werden!" Er glaubte nmlich, wie damals die meisten Menschen, als Mnch knnte man eher in den Himmel kommen. Bald darauf trat er in Erfurt in ein Kloster ein und wurde Mnch. His er seinem Dater davon Mitteilung machte, wurde dieser sehr bse, denn er hate alle Mncherei. Jahrelang wollte er nichts mehr mit seinem Sohne zu tun haben, erst viel spter hat er sich mit ihm ausgeshnt.

4. 1 - S. 15

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
7. Doktor Martin Luther. 15 d) Im ttloster. Luther war 22 3ahte alt, als er ins Kloster trat. Der gelehrte Professor mute nun zuerst die niedrigsten arbeiten tun: die Kirche fegen, Glocken luten, die Zellen reinigen, die Tr hten und mit dem Bettelsack in der Stadt umherlaufen, um milde Gaben fr sein Kloster zu erbetteln. Dabei fastete und betete er sehr viel und las in der Bibel und andern heiligen Bchern. Aber bei aller Mnchsarbeit konnte er feine Ruhe finden, er wurde immer aufgeregter und dachte, er wrde nicht in den Himmel kommen, wenn er strbe. Die Aufregung und Angst machten ihn zuletzt ganz krank. Da besuchte ihn ein alter Klosterbruder in seiner Zelle und trstete ihn und sagte, der liebe gndige Gott habe versprochen, den Menschen die Snden zu vergeben, wenn sie sie von herzen bereuten. Da wurde Luther ruhig, und allmhlich kehrte seine alte $rhlichfeit wieder, denn er wute nun, da er durch Gottes Gnade selig werden wrde. e) Professor in Wittenberg. (Einige Jahre spter grndete der Kurfürst Zriedrich der Weise in der Stadt Wittenberg eine neue Universitt. Er suchte sich in seinem Lande die tchtigsten Professoren aus, und so wurde auch Luther Professor an der neuen Universitt. Er wohnte auch in Wittenberg im Kloster und trug Mnchskleidung, lehrte aber in der Universitt und war zugleich Pastor an der Schlokirche. Die Studenten hrten ihm gern zu und hatten ihn lieb; die Kirche aber war immer voll, wenn er predigte. f) Gegen den Hblafo. 3n der damaligen Zeit war es Sitte, da die Leute den Pastoren ihre Snden beichteten", d. h. sie muten ihnen alles aufzhlen, was sie Unrechtes getan hatten, z. B. ob sie gelogen, jemanden geschlagen, betrogen, gestohlen oder eine andere Snde getan hatten. Der Priester sagte dann, sie sollten ihre Snden bereuen und sich bessern und vergab ihnen dann die Snden. Aber er gab ihnen auch eine Strafe; z. B. muten sie jeden Tag viele Vaterunser beten oder andere Gebete, oder sie durften lngere Zeit fein gieifch essen, oder sie muten eine Wallfahrt nach einem heiligen Orte machen usw. Solche Strafen nannte man Kirchenstrafen. Don diesen Kirchenstrafen formte man sich aber auch freifaufen, und dann befam man einen Ablazettel. Durch den Ablazettel sollte also eigentlich nur die Kirchen-strafe weggenommen werden, nicht aber die Snde selbst. Nun zog aber damals ein Mnch im ganzen Lande herum mit Namen Setze 1, der verfaufte Ablazettel und lehrte dabei, wer einen Zettel faufte, dem wren seine Snden vergeben. 3a er verfaufte sogar Zettel fr zufnftige Snden. Setzei fam auch in die Gegend von Wittenberg. Luther merfte das bald, denn wenn er den Leuten in der Beichte sagte, sie sollten ihre Snden bereuen und sich bessern, dann sagten sie, das htten sie nicht ntig, denn sie htten ja Ablazettel gefauft. Da wurde Luther zornig und predigte gegen Tetzel und seine Ablazettel und rief den Leuten zu, sie knnten ohne aufrichtige Heue ihre Snden nicht los werden und nicht in den Himmel kommen. Als das auch noch nicht half, schrieb er am 31. (Dftober 1517 95 Stze oder Thesen auf einen groen Bogen und nagelte ihn drauen an die groe Eingangstr der Schlofirche. Die Leute

5. 1 - S. 16

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
16 Hannover. formten nun alle die Stze lesen, viele schrieben sie ab, andere druckten sie und verschickten sie nach andern Stdten, und in 14 Tagen waren sie in ganz Deutschland bekannt. Alle Leute wunderten sich, da Luther so khn war und etwas anderes zu sagen wagte, als damals in der Kirche gelehrt wurde, viele Leute freuten sich darber, manche aber wurden auch bitterbse. g) Luther im Bonn. Der berste in der Kirche, der Papst in Horn, war auch sehr unzufrieden, als er davon hrte, und schickte einen Boten, der verlangte, Luther sollte widerrufen, d. h. er sollte sagen, es wre nicht wahr, was in den 95 Stzen stnde, er htte sich geirrt. Luther aber wollte nicht widerrufen, flbb. 2. Lucher nach seiner Rebe auf dem Reichstage zu Worms. Nach dem (Bemlbe von lv. Beckmann.) denn er hatte nichts Unrechtes gelehrt. Da tat ihn der Papst in en Bann, d. h. Luther durfte nun nicht mehr in die Kirche gehen, und wenn er starb, durfte ihn kein Geistlicher zu Grabe geleiten, und er wurde nicht bei den andern Toten begraben, sondern an einer abgelegenen Stelle des Kirchhofs. Luther aber frchtete sich nicht vor dem Papste- an einem kalten Idintertage zog er mit seinen Studenten hinaus vor das Stadttor und warf den Brief des Papstes ins Keuer, das die Studenten angezndet hatten. Als das bekannt wurde, wurde die Aufregung in Deutschland noch grer. Diele Leute reisten nach Wittenberg, um den khnen Mann zu sehen und zu hren, andere schrieben Briefe, worin stand, da sie auch so dchten wie er.

6. 1 - S. 17

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
7. Doktor Martin Luther. 17 h) Luther in Worms. Zu der Zeit war in Deutschland ein neuer Kaiser gewhlt, der hie Karl V. Der Hielt im Jahre 1521 in Xdorms einen groen Reichstag ab, zu dem sich alle hohen Geistlichen. Fürsten, herzge, Grafen usw. versammelten. Dort sollte auch Luther hinkommen. Der Kaiser versprach ihm freies Geleit, wenn er kme, d. h. er schickte ihm kaiserliche Ritter, die ihn unterwegs beschuhen muten. Diele Leute warnten Luther und sagten, er solle nicht hingehen; vor 100 Jahren wre auch ein Mann gewesen, dem ein Kaiser freies Geleit gegeben htte, den htten sie spter doch verbrannt. Luther aber mar mutig und sagte: Und wenn sie ein euer anmachten, das von Wittenberg flbb. Z. Lucher predigt auf der Wartburg. Nach dem Gemlde von fj. Vogel.) nach Worms reichte, so wollte ich doch hindurch." Bald reiste er in einem kleinen Xdagen ab. Unterwegs kamen ihm in allen Stdten und Drfern viele Leute entgegen, um en mutigen Mnch zu sehen; besonders freuten sich die Bewohner in Erfurt, wo Luther studiert hatte und Mnch gewesen war. Dicht vor der Stadt Idorms wurde er noch einmal gewarnt, er aber antwortete: Und wenn in Idorms so viele Teufel wren wie Ziegel auf den Dchern, so wollte ich doch hinein." In Xdorms sollte Luther in den Reichstagssaal gefhrt werden, aber das Gedrnge der Neugierigen in den Straen war so groß, da er nicht durchkommen konnte; deshalb fhrte man ihn durch eine Hintertr. Am Saal-

7. 1 - S. 19

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
7. Doktor Martin Luther. 19 Stadt evangelische und katholische Kirchen und Schulen nebeneinander. Die meisten Deutschen, aber auch viele fremde Völker sind evangelisch geworden. Das ganze Werk Luthers nennt man die Reformation; Luther ist der Refor-mator. Zum Andenken an sein werk feiern wir jedes Jahr am 31. Oktober das Reformationsfest. 1) Luther in seiner Familie. 3m Jahre 1525 verheiratete sich Luther mit der frheren Nonne Kte von Bora. Seine Eltern waren auch zu der Hochzeit geladen und freuten sich der ihren braven Sohn. Luther hat ein sehr glckliches Familienleben gefhrt. Hm liebsten war er mit seinen Kindern zu- flbb. 4. Luthers Hochzeitsfeier zu Wittenberg. (Nach dem Gemlde von K. weigand.) stimmen. Er erzhlte ihnen Mrchen oder biblische (Beschichten und dichtete hbsche Lieder fr sie, oder er sang mit ihnen und spielte dazu auf der Laute. Sein bester Freund Philipp Melanchthon war auch oft dabei. Eins seiner Kinder, sein liebes Lenchen, mute er wieder hergeben, da mar er sehr traurig. Sein Kurfürst schenkte ihm das ganze Kloster, in dem er als Mnch gewohnt hatte, als Wohnung. Bei dem Kloster war ein groer Garten, in dem Luther gern mit seiner Familie und seinen Freunden weilte und sich der die Blumen und Frchte freute. m) Luthers Tod. viel Gutes hat Luther fr die evangelische Kirche getan; das Beste aber, was er ihr geschenkt hat, ist die Bibelbersetzung. Seit der Zeit sind viele Millionen von Bibeln verkauft, und heute wird kein evangelisches Kind konfirmiert, das keine Bibel besitzt und nicht darin Bescheid wei.

8. 1 - S. 20

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
20 Hannover. r die Rinder schrieb Luther die Erklrungen zum kleinen Katechismus, den heute alle auswendig wissen. In der Kirche singen wir noch immer seine schnen Lieder. Im Jahre 1546, am 18. Februar, starb Luther in (Eisleben, wohin er gereist war, um einen Streit zu schlichten. Seine Leiche wurde nach Wittenberg gebracht und in der Schlokirche begraben, wo er so oft gepredigt hatte. Sein Freund Philipp Htelanchthon hielt die Grabrede. Zn vielen Stdten hat man Luther ein Denkmal gesetzt- das schnste steht in Worms, wo Luther auf dem Reichstag so furchtlos seinen Glauben bekannt hatte.

9. Anhang 3 - S. 30

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
30 Hannover. so frderte, da bei feinem Ende 1528 das ganze Land dem neuen Glauben anhing. Leider war durch die Prediger ein Zwiespalt entstanden, da einige Zu Zwingli, die andern zu Luther hielten. So kommt es, da Vstftiesland noch heute zwischen beiden evangelischen Kirchen geteilt ist. Die Reformation in Osnabrck. In Osnabrck war schon sehr frhzeitig durch Luthers Lehrer hecker das Evangelium gepredigt worden. Da die Geistlichen schroff gegen das Luthertum vorgingen, griff das Volk zu den Waffen und oerjagte die katholischen Geistlichen. Bischof Erich aber zog mit einem Kriegsheere vor die Stadt und zwang sie, die vertriebenen wieder aufzunehmen. Nun ging es mit der Reformation nur sehr langsam vorwrts, vor allen Dingen auch, weil die Wiedertufer von Mnster aus zahlreiche Anhnger in der Stadt gewannen. Dagegen schritt der sonst besonnene Bischof Franz ein; er lie deren Prediger gefangen nehmen und in Iburg hinrichten. Spter gab der Bischof seinen Brgern selbst die Erlaubnis, evangelische Prediger zu berufen. Hermann Brning aus Lbeck folgte dem Rufe und predigte mit solchem Beifall, da der Bischof selbst ihm gern zuhrte. Bald war der grte Teil der Stadt evangelisch. Nach der Schlacht bei Itt h I b e r g aber zwang der Kaiser den Bischof, zurckzutreten. Die evangelischen Prediger wurden vertrieben, und ein groer Teil der Brger trat zur alten Kirche zurck. Der neue Bischof gebot allen Predigern, die katholische Lehre zu predigen, und verbot bei schwerer Strafe das Singen der evangelischen Kirchenlieder. Nun wurden die meisten Kirchen wieder katholisch. Die folgenden Bischfe waren abwechselnd katholisch und evangelisch, und so kommt es, da die Reformation im (Dsnabrcker Lande nie ganz durchgefhrt wurde und noch heute Katholiken und Evangelische in ungefhr gleicher Strke nebeneinander wohnen. Die Reformation in (Boslar. In der freien Reichsstadt Goslar wurde nach mehreren vergeblichen versuchen, bei denen es an Gewaltttigkeiten auf beiden Seiten nicht fehlte, 1528 die neue Ordnung durch Nikolaus Emsdorf in allen fnf Pfarrkirchen eingefhrt. In der golgezeit hatte die Stadt viel unter den Angriffen des Herzogs Heinrich des Jngeren zu leiden, der die Stadt schlielich in seine Gewalt brachte. Die Reformation aber konnte er nicht hemmen. fluch das Herzogtum Nieppen war eine Zeitlang fast ganz evangelisch, ist aber spter durch die sogenannte Gegenreformation wieder zur katholischen Kirche zurckgefhrt worden. 8. Hannover im Dreiigjhrigen Kriege. Christian von Halberstadt. Der Dreiigjhrige Krieg schien sich zunchst in Sddeutschland abspielen und Niedersachsen verschonen zu wollen. Da zogen die beiden norddeutschen $hrer Ernst von Itlansfeld und dhristian von halber st adt die Greuel des Krieges auch in unsere engere Heimat.

10. Anhang 3 - S. 36

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
36 Hannover. Lneburg hatte seine schlimmste Zeit im Jahre 1636, als der schwedische General Barter von der Hltmarf her das Lneburger Land berfiel und furcht-bar brandschatzte. Die Stadt wurde belagert und konnte sich nur mit einer gemaltigen Summe von der Plnderung loskaufen. Sie mute auch eine schwedische Besatzung einnehmen und unterhalten. Im folgenden Jahre gelang es dem Herzog Georg, die Schweden aus der Stadt zu vertreiben. Sehr viel hat hildesheim durch den Krieg, besonders unter dem Wechsel der herrschenden Parteien, zu leiden gehabt. Nach Ceillys Sieg bei Lutter am Barenberge (1625) stieg die Hoffnung der katholischen Partei, wieder zur alten Ihacht zu gelangen, bedeutend. Die Jesuiten, die seit 50 Jahren in der Stadt wohnten, wurden sogar so khn, da sie den evangelischen Prediger Bissen-d o r f, der die katholischen Einrichtungen in mehreren Schriften in allerdings gemeiner Weise verspottet hatte, zum Tode verurteilten und ffentlich in Steuerwald hinrichteten. Whrend dann Gustav Adolf Tillg vertrieb und dadurch den niederschsischen Lndern Luft schaffte, besetzte Herzog Georg die Stadt. Der kaiserliche General Pappenheim suchte ihn zu vertreiben und bescho vom Moritzberge aus die Stadt, mute aber bald unverrichteter Weise wieder abziehen. Darauf zog auch Georg ab, um zu Gustav Adolf zu stoen- er lie nur eine kleine Besatzung in der Stadt zurck. Jetzt erschien Pappenheim wieder und belagerte die Stadt und eroberte sie in sechs Tagen. Die evangelischen Brger wurden schwer bestraft; sie muten eine Besatzung von 2600 Mann aufnehmen und unterhalten und sich auerdem mit der furchtbaren Summe von 200 000 Talern von der Plnderung loskaufen. Trotzdem hausten die Soldaten frchterlich in der Stadt. Smtliche evangelischen Kirchen wurden wieder katholisch, die meisten evangelischen Prediger wurden ausgewiesen. Allen Brgern, die zum katholischen Glauben zurckkehren wollten, versprach man Befreiung von allen Abgaben. Aber nur 3 von 2000 nahmen daraufhin die alte Lehre wieder an. Das ganze Reformationswerk schien in der Stadt vernichtet zu sein. Als Pappenheim bald darauf abzog, um Wallenstein zu Hilfe zu eilen (Ltzen), blieb in hildesheim ein kaiserlicher Oberst, der die Stadt so bedrckte, da hunderte von Brgern auswanderten. Nach dem Stege bei Ltzen, der Pappenheim das Leben kostete, zog Herzog Kriedrich Ulrich von Braunschweig heran, um die Stadt den Kaiserlichen wieder zu entreien. Die Belagerung war furchtbar, vom Galgenberge her sausten die Kanonenkugeln des Braunschweigers in die Stadt, in der bald die grte Not herrschte. Die Besatzung hatte bald nur noch Pferdefleisch zu essen. 250 Huser wurden niedergerissen, um Brennholz zu gewinnen. Aast den ganzen Winter hindurch dauerte die Belagerung, endlich (1634) mute sich die Stadt dem Herzog ergeben. Nun ging es der katholischen Partei schlecht: smtliche Kirchen, auch der Dom, wurden evangelisch, und fast schien es, als ob die katholische Lehre ganz ausgerottet werden sollte. Die Jesuiten, viele Priester und Mnche wanderten aus. So blieb es fast zehn Jahre lang; da wurden durch einen Vertrag die katholischen
   bis 10 von 100 weiter»  »»
100 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 100 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 51
1 45
2 41
3 133
4 40
5 257
6 0
7 196
8 52
9 107
10 114
11 0
12 12
13 347
14 0
15 29
16 78
17 0
18 143
19 206
20 1
21 16
22 12
23 0
24 122
25 36
26 107
27 100
28 148
29 51
30 34
31 6
32 17
33 42
34 21
35 25
36 205
37 327
38 333
39 116
40 0
41 0
42 10
43 22
44 0
45 140
46 112
47 47
48 45
49 14

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 2
9 3
10 0
11 0
12 1
13 7
14 0
15 0
16 8
17 50
18 0
19 0
20 5
21 2
22 0
23 6
24 0
25 0
26 5
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 4
37 26
38 0
39 6
40 2
41 2
42 4
43 1
44 1
45 10
46 5
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 2
53 0
54 3
55 0
56 0
57 48
58 22
59 1
60 0
61 0
62 0
63 1
64 0
65 0
66 1
67 0
68 7
69 58
70 1
71 5
72 4
73 3
74 0
75 0
76 7
77 5
78 0
79 0
80 0
81 1
82 1
83 5
84 0
85 1
86 29
87 6
88 0
89 0
90 46
91 0
92 16
93 0
94 12
95 1
96 0
97 0
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 2
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 2
8 0
9 0
10 5
11 0
12 0
13 0
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 3
26 12
27 0
28 0
29 3
30 2
31 1
32 0
33 10
34 1
35 0
36 0
37 0
38 44
39 4
40 38
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 3
50 0
51 2
52 0
53 0
54 0
55 5
56 0
57 0
58 27
59 12
60 0
61 0
62 3
63 1
64 1
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 17
73 0
74 0
75 2
76 0
77 0
78 0
79 0
80 4
81 8
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 3
92 0
93 0
94 1
95 0
96 0
97 27
98 0
99 8
100 22
101 0
102 3
103 0
104 0
105 0
106 27
107 0
108 0
109 0
110 0
111 3
112 0
113 0
114 4
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 1
122 0
123 0
124 0
125 2
126 0
127 1
128 0
129 0
130 0
131 2
132 0
133 1
134 0
135 0
136 3
137 0
138 0
139 0
140 2
141 0
142 6
143 1
144 6
145 5
146 0
147 0
148 2
149 0
150 0
151 2
152 2
153 0
154 6
155 1
156 1
157 0
158 0
159 0
160 0
161 27
162 0
163 0
164 0
165 1
166 1
167 3
168 0
169 1
170 0
171 2
172 0
173 2
174 2
175 3
176 0
177 6
178 0
179 6
180 0
181 0
182 4
183 12
184 0
185 1
186 0
187 4
188 1
189 0
190 0
191 2
192 0
193 0
194 30
195 0
196 4
197 0
198 0
199 3